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Über Stendels

Stendels Dortmund ist ein Unternehmen mit einer langen Historie.

In den wilden zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts, nach dem ersten Weltkrieg, eröffnete mein Opa Wilhelm mit seiner Frau Erna am Brüderweg in Dortmund ein Milchgeschäft. Auf einem Pferdefuhrwerk wurden große Milchkannen aus Aluminium installiert und die geneigte Kundschaft konnte entweder im Laden einkaufen oder erhielt Ware nach Hause geliefert. Der zweite Weltkrieg zerstörte aufgebautes Hab und Gut, jedoch nicht den Willen zur Selbständigkeit.

Der Wiederaufbau in den 1940er- und 1950er-Jahren begann wiederum mit einem Pferdefuhrwerk und einem belgischen Kaltblüter namens Harro, um jetzt aber die Nachfrage nach einem anderen Getränk zu befriedigen: nämlich BIER! Das Geschäft wuchs und gedieh erneut, nicht zuletzt, weil inzwischen  Wilhelms Söhne,  Bodo und Wilhelm jun.,  in guter Familientradition tatkräftig mit anpackten. Im Jahr 1956 entschied sich Wilhelm,  beide Söhne am Geschäft zu beteiligen. 1961 jedoch musste die Familie einen schweren Schicksalsschlag hinnehmen: Wilhelm starb an Krebs, ich konnte ihn nicht mehr kennenlernen. Auf dem Sterbebett nahm mein Opa seinem ältesten Sohn Bodo, meinem Vater, der damals erst 28 Jahre alt war, das Versprechen ab, sich um den Familienbetrieb zu kümmern, damit die Familie auch ohne ihren Patriarchen ein Auskommen hatte. Mein Vater nahm dieses Versprechen sehr ernst und anstatt seiner eigenen Wege zu gehen, stellte er sich der Herausforderung in einem schon damals sehr aggressiven Markt. Er arbeitete Tag und Nacht, um die Geschäfte des jungen Bierverlages Stendel konsequent voran zu treiben. Unter großem geistigen und körperlichen Einsatz, ohne Rücksicht auf die eigene junge Familie und auf die eigene Gesundheit gelang es ihm, den Standort der Firma innerhalb von 5 Jahren aus der Dortmunder Nordstadt in das Kreuzviertel zu verlegen, wo das Geschäft noch mehr florierte. Leider kam es zu Differenzen zwischen beiden Brüdern über die Art der Lebensführung und der Geschäftsführung und so kam es Mitte der 70er-Jahre dazu, dass sich mein Vater aus der aktiven Geschäftsführung zurückzog und Auktionator wurde, jedoch behielt er seine Geschäftsanteile.

Die Geschäfte waren rückläufig, als ich mich Ende der 80er-Jahre entschied, in die Geschicke der Firma einzugreifen. Damals existierte am Standort Kreuzstraße lediglich ein notdürftiger Verkauf in den kellerartigen Lagerräumen. Da meinem Vater immer noch die halbe Firma gehörte, entwickelte ich ein Jahr lang mit einem Architekten Pläne für einen schönen Laden und im Jahr 1989 feierte der, unter meiner Leitung komplett renovierte Standort Kreuzstraße 8, mit einem schicken, neuen Verkaufsraum und deutlich erweitertem Sortiment die Eröffnung! In diesem Ambiente konnte erstmals eine ansprechende Auswahl an Getränken aller Art, Wein, Whisky und Feinkost angeboten werden, dennoch gelang es nur mühsam, die Stagnation der letzten Jahre zu überwinden. Das Jahr 1998 brachte dann eine weitere entscheidende Veränderung: mein Onkel Wilhelm und mein Vater übergaben ihre Geschäftsanteile an meinen Cousin Frank und mich, die nächste Generation. Wir hatten große Pläne, leider kam es dann im Jahr 2001 erneut zu Differenzen, sodass fortan nur noch mein Cousin Frank für die Geschicke der Firma zuständig war. Ich zog mich vollständig zurück, behielt jedoch genau wie mein Vater in den 1970er-Jahren meine Anteile. 2012 kam es zum gesundheitlichen Zusammenbruch meines Cousins und dadurch zur Auflösung der alten Stendel GmbH.

Ich entschloss mich, gemeinsam mit meiner Familie, das Lebenswerk meines Großvaters und meines Vaters fortzuführen und so gründeten wir im November 2012 mutig eine neue Firma: die Stendel Handels GmbH, kurz: Stendels!

Mit Stendels führen mein Mann Klaus und ich die alten Traditionen fort, die meine Eltern uns immer noch vorleben: Liebe zum Geschäft und Verlässlichkeit.

Viel Vergnügen beim Einkauf in der Kreuzstraße 8!


Ihre Gabriele Krösche

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